Dienstag, 7 April 2009 – Aargauer Zeitung

…Hochkonzentriert betraten Ania Losinger und Matthias Eser die perfekt ausgeleuchtete Klangbühne im Meck à Frick. Licht und Schattenspiele zeigten die aussergewöhnlichen Musikinstrumente, die nur darauf zu warten schienen, zum Leben erweckt zu werden. Der Abend war ausverkauft und das Publikum schaute gespannt auf dem Bodenxylophon Xala, das mit langen Klangstöcken und Steppschritten zum Ertönen gebracht werden sollte.

Mit “Am Puls der Zeit” erarbeiteten sich Ania Losinger und Matthias Eser in wenigen Wochen Intensivarbeit 35 wundersame Szenen, zu denen die Ideen schon lange in ihnen reiften. Der imaginäre Klangraum entstand gleich in den ersten Minuten und fesselte das Publikum vollends mit immer wieder überraschenden Wendungen. Perfekt aufeinander abgestimmter Rhythmus, gespielt auf dem aussergewöhnlichen Instrumentarium, wechselte sich ab mit freieren Elementen und forderte immer wieder aufs Neue heraus. Die Zuschauer blickten gebannt auf die grazile Tänzerin und den fantastischen Matthias Eser an den Drums und dem afrikanischen Kalimba. Ein Schlag in der Stille ist zwar noch kein Pulsschlag, doch in der Inszenierung der beiden Künstler, in der Bewegungen von sphärischen Klängen begleitet wurde, fand sich der Faden der Zeit und wurde zum lebendigen Herzschlag.

Die Sinnlichkeit des Tanzes wurde spür- und hörbar wenn Ania Losinger auf dem Xala Figuren des klassischen Flamencos in den Modern Dance einfliessen liess. Feinheit und Zärtlichkeit waren in der Inszenierung ebenso zu spüren wie Wildheit, Zerstörung und Kampf. Ania Losinger und Matthias Eser wurden selbst zum rhythmischen Klangkörper und entflammten bei der Uraufführung im Meck das spürbar bewegte Publikum mit ihrem neuen Programm “Am Puls der Zeit”.

yb